Das jüdische Altersheim

Das jüdische Altersheim (Bergseite), vor 1938

Das jüdische oder israelitische Altersheim im Neustadt wurde 1912 erbaut und befand sich in der Karolinenstraße 119, der heutigen Hauberallee. In der Reichspogromnacht 1938 wurde es durch einen Brandanschlag zerstört, bei dem zwei Bewohnerinnen, Camilla Haas und Fanny Bender, starben. Das große Gebäude hatte Platz für bis zu 130 Bewohner*innen. Rund 15 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde ein Neubau des jüdischen Altersheims eröffnet, 1988 jedoch wieder geschlossen. Heute erinnert am ehemaligen Standort des Altersheims eine Gedenkplatte an die Geschehnisse der Reichspogromnacht.

Detailgenau zusammengestellte Informationen zum israelitischen Altersheim sowie zu anderen jüdischen Kultuseinrichtungen in der Stadt kannst du auch in einer Monographie von Eberhard Dittus finden (Einladung zu einem Rundgang. Jüdisches Leben in Neustadt. Haigerloch 2009). Auch die Arbeitsgemeinschaft „Alemannia Judaica" sowie die Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt haben auf ihren Websites umfangreiche Informationen zur jüdischen Geschichte Neustadts allgemein sowie zum (ehemaligen) jüdischen Altersheim zusammengestellt.

Text: Katharina Kaiser