Orden und Ehrenzeichen im Nationalsozialismus

Die Verleihung von sogenannten Orden und Ehrenzeichen für besondere Kriegsdienste hat eine lange Tradition. Zu den häufigsten verliehenen Auszeichnungen während der NS-Zeit gehörte das sogenannte „Eiserne Kreuz“, das 1813 von Friedrich Wilhelm III. gestiftet worden war. In der Zeit der Weimarer Republik war das Verleihen von Orden und Ehrenzeichen zeitweise verboten. Das „Eiserne Kreuz“ wurde ab 1939 im Zweiten Weltkrieg als Kriegsauszeichnung wieder eingeführt. Ein Kriterium für die Verleihung an Soldaten war seit seiner Einführung „Tapferkeit vor dem Feind“. Ab 1939 kam zu dem Kriterium der „besonderen Tapferkeit“ die „Truppenführung“ als Verleihungskriterium hinzu.

Insgesamt erfuhr das Ordenssystem im Nationalsozialismus eine Ausweitung und Aufwertung, indem 450 neu geschaffene Ehrenzeichen hinzukamen. Sie waren nicht nur auf die militärische Sphäre beschränkt. Zum Beispiel wurde ab 1939 das Kriegsverdienstkreuz verliehen. Es zeichnete Soldaten und Zivilisten aus, die nicht direkt an Kriegshandlungen beteiligt waren, sondern im Hintergrund die Kriegsführung in besonderer Weise unterstützt hatten (z.B. im Rahmen von Sanitätsdiensten). Wie viele andere Orden gliederte sich das Kriegsverdienstkreuz in verschiedene Klassen. Der Grad des Ordens wurde an dem geleisteten Dienst bemessen. Das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes war die vierte Stufe in der Ordenshierarchie der Verdienstkreuze. Ritterkreuzträger wurden als Helden gefeiert. Verleihungen wurden in den Zeitungen publik gemacht und oft auch in Fotografien festgehalten. 1943 erhielt Christian D. in Neustadt das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes, weil er ein Hochdruckhydrierverfahren entwickelt hatte, mit dem „kriegswichtige" Treibstoffe hergestellt werden konnten.

Text: Clara-Louise Noffke


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