Die Bücherverbrennung in Neustadt

Die Jugend gegen den Novembergeist. Verbrennen von Schmutzschriften und Büchern vor dem Neustadter Rathaus. Ausschnitt aus der „NSZ Rheinfront" vom 17. Mai 1933.

Am 10. Mai 1933 organisierte die NSDAP im gesamten Deutschen Reich öffentliche Bücherverbrennungen. Literatur von Gegner*innen des Nationalsozialismus wurde öffentlich verbrannt, so zum Beispiel von Bertolt Brecht, Anna Seghers oder Heinrich Mann. Auch in Neustadt fand die Bücherverbrennung statt, ursprünglich sollten hierfür die Gruppen der Hitlerjugend Neustadts und der Umgebung am 7. Mai 1933 auf dem Marktplatz antreten. Auf Grund einer ungünstigen Wettervorhersage wurde die Bücherverbrennung jedoch auf den Vormittag des 14. Mai verschoben. In Zeitungsberichten über die Bücherverbrennung wird neben anwesenden „Hitlerjungen und -Mädels“ auch von der Anwesenheit der „Eltern- und Lehrerschaft“, SA-Männern sowie des zweiten Bürgermeisters Hieronymus Merkle berichtet. Die Kundgebung wurde von Liedern, der Feuerwehrkapelle sowie von dem zum Abschluss gemeinsam gesungenen „Horst-Wessel-Lied“ gerahmt.

Text: Katharina Kaiser