NS-Frauenschaft

Die NS-Frauenschaft war die nationalsozialistische Parteiorganisation für Frauen. Ziel der NS-Frauenschaft war die politische Schulung von Frauen im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie. Weil der Zulauf nach 1933 sehr groß war, wurden ab 1936 nur noch Frauen aufgenommen, die ein Engagement beim Bund Deutscher Mädel oder einer anderen nationalsozialistischen Parteiorganisation vorweisen konnten. Dadurch wurde die NS-Frauenschaft zu einer exklusiven Gruppe überzeugter Nationalsozialistinnen. Die Tätigkeit in der NS-Frauenschaft bot Frauen Aufstiegsmöglichkeiten in die hohen Führungszirkel der NS-Politik (vgl. Info-Box „Gaufrauenschaftsleiterin"). Frauen in führender Position innerhalb der NS-Frauenschaften wurden gesondert geschult beispielsweise in der Gauführerschule in Annweiler.

Die Arbeit der NS-Frauenschaft war vor allem auf die Vorbereitung aller Frauen der Volksgemeinschaft auf ihre Rolle als Hausfrau und Mutter ausgerichtet. Die NS-Frauenschaften Neustadts führten Koch-, Back- und Handarbeits-Kurse durch. Sie schulten die Frauen in Erziehungsfragen durch sogenannte Mutterschulungen, hielten hauswirtschaftliche Beratungsstunden ab und unterhielten Flick-, Näh- und Stopfstuben.

Während der Kriegsjahre kamen neue Tätigkeitsfelder hinzu. So war die NS-Frauenschaft an der Ausbildung von BDM-Mädchen zu Frauenhilfsdienstmädeln beteiligt oder kamen sogenannten „Liebestätigkeiten“1 für (verwundete) Soldaten nach.

Text: Clara-Louise Noffke