Schop[p]mann, Johann Jakob

Hambacher Tuch, fotografiert im Archiv des Liberalismus in Gummersbach: Johann Jakob Schoppmann (1767–1840). Foto: Olaf Kosinsky.

von Wilhelm Kreutz

Johann Jakob Schop[p]mann wurde am 21. November 1767 als Sohn des Apothekers Franz Heinrich Schop[p]mann (1743–1795) und dessen Ehefrau Anna Maria, geb. Bickes (gest. 1791) in Neustadt geboren. Er studierte Jura in Heidelberg (ab 1784) und Marburg, wo er 1787 dem aufklärerisch‑freimaurerischen Studentenorden der Harmonisten angehörte. Am 1. September 1790 trat er der Neustadter Lesegesellschaft bei und wurde 1794 – wie andere Neustadter – als Geisel der französischen Revolutionstruppen in Landau und Zabern (heute: Saverne) festgehalten. Dies hinderte den mit Catharina Dorothea Klein (gest. 1834), einer Tochter des aufgeklärten Unternehmers und „Wohltäter des Lambrechter Tals“, Saladin Klein, indes nicht, nach der Vereinigung des linken Rheinlands mit Frankreich in verschiedenen Ämtern tätig zu werden: als Friedensrichter, Präsident des Landgerichts (1798), Maire (1806–1813) und Mitglied des Rats des Departements Mont-Tonnerre (1802–1814). Im Zuge der Nationalgüterversteigerung erwarb er in Neustadt, Mußbach und Meckenheim zahlreiche Grundstücke und Gebäude. Nach dem Anschluss des Rheinkreises an Bayern fungierte er weiterhin als Bürgermeister und wurde 1819 erstmals in die Zweite Kammer des Königreichs Bayern gewählt, der er bis 1825 angehörte. Den „Schreier und respektlosen Redner“ ehrten die Neustadter 1822 mit dem ersten Abgeordnetenfest der Pfalz. 1821 gehörte der inzwischen als Weingutsbesitzer und Holzhändler Tätige der General-Synode der Unierten Kirche der Pfalz an, von 1826 bis 1830 dem pfälzischen Landrat und ab 1831 erneut der Zweiten Kammer, wo sich der aktive Philhellene der liberalen pfälzischen Opposition anschloss und 1832 erneut durch ein Abgeordnetenfest geehrt wurde. Im selben Jahr arbeitete er an Johann Georg Wirths „Deutscher Tribüne“ mit, trat dem „Deutschen Preß- und Vaterlandsverein“ bei und lud mit anderen zum Hambacher Fest am 27. Mai 1832 ein. Seine Eröffnungsrede musste er wegen Krankheit absagen, sprach jedoch später bei der Einholung der Fahnen; zudem fand die Versammlung der führenden Oppositionellen am 28. Mai in seinem Haus statt. 1834 wurde er wegen Beleidigung öffentlicher Beamter zu einem Monat Gefängnis verurteilt und vom Landtag für die restliche Wahlperiode suspendiert, obwohl das Zuchtpolizeigericht Frankenthal im Januar 1835 das Urteil aufhob. Er starb am 28. März 1840 in seiner Heimatstadt.

Literatur

Eine ausführlichere gedruckte Biographie fehlt, zahlreiche Hinweise im Internet – vor allem auf den Seiten von Wikipedia, demokratiegeschichte.eu, bavariathek.bayern sowie dem Haus der Bayerischen Geschichte (www.hdbg.de/parlament/content/persDetail.php?id=2050).

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