Emil Franz Rasche wurde 1904 in Unna im östlichen Ruhrgebiet als Sohn eines Brennereibesitzers geboren. Nach dem Abitur an einem Gymnasium in Dortmund 1921 folgten Tätigkeiten als Volontär bei den „Dresdner Neuesten Nachrichten“ und den „Zwickauer Neuesten Nachrichten“. Ab 1922 arbeitete er zunächst als Redakteur bei der „Lippischen Landeszeitung“ in Detmold und ab 1924 beim „Dürkheimer Tageblatt“. Seit 1931 war er Mitarbeiter der „NSZ Rheinfront“ in Neustadt an der Haardt, ab Dezember 1932 deren Chefredakteur. In den Jahren 1934 bis 1939 arbeitete er bei Josef Bürckel (1895–1944), dem Saarbevollmächtigten für die Reichsregierung (seit 1935 „Reichskommissar für die Rückgliederung des Saargebiets“, seit 1936 „Reichskommissar für das Saarland“). Neben Max Steigner, einem Vertrauten von Bürckel, durfte er die Leitartikel zu den Geburtstagen des Gauleiters wie zu weiteren bedeutenden Ereignissen der Gaupolitik verfassen. Nach dem „Anschluss“ Österreichs, als Bürckel auch hierfür Kommissar wurde, erhielt Rasche 1938/1939 eine zusätzliche Aufgabe beim Gaupresseamt in Wien. Im August 1939 wurde er Chefredakteur der „NSZ Rheinfront“ in Ludwigshafen am Rhein. Darüber hinaus erfolgte im März 1940 die Einberufung in den Auswärtigen Dienst, wo er den Rang eines Legationsrats I. Klasse erhielt. Bis zu seiner Entlassung aus dem Reichsdienst im April 1944 hatte er unter anderem in der Nachrichten- und Presseabteilung die Leitung des Referates XIII/Auslandspresse inne, das für die Betreuung der ausländischen Journalisten zuständig war. Rasche, der seit 1947 verheiratet war und eine Adoptivtochter hatte, verstarb 1958 in seiner Geburtsstadt.
Quellen
NSZ-Rheinfront.
NSZ-Westmark. Amtliche Tageszeitung der NSDAP Gau Westmark. Ausgabe Neustadt an der Weinstraße.
Literatur
Wolfgang Freund, Volk, Reich und Westgrenze. Deutschtumswissenschaften und Politik in der Pfalz, im Saarland und im annektierten Lothringen 1925–1945. Saarbrücken 2006. Kurz zu Rasche und der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.
Gerhard Keiper/Martin Kröger (Hrsg.), Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945, Bd. 3: L–R. Paderborn u. a. 2008. Der biographische Abriss bietet die beste komprimierte Darstellung des Lebenslaufes von Rasche.
Stephan Pieroth, Josef Bürckel und die pfälzische Presse, in: Pia Nordblom u. a. (Hrsg.), Josef Bürckel. Nationalsozialistische Herrschaft und Gefolgschaft in der Pfalz. Kaiserslautern 2019, 113–122. Wenige Hinweise über Rasches Stellung im Gefüge der Gaupresse.
Peter Longerich, Propagandisten im Krieg. Die Presseabteilung des Auswärtigen Amtes unter Ribbentrop. München 1987. Einige wenige Hinweise über Rasches Arbeit beim Auswärtigen Amt.