Reichert, Hans

Hans Reichert, Gefängnisfoto. Foto: Landesarchiv Speyer, J83, 2820.

von Hans-Jürgen Hemmerling

Hans Reichert wurde am 18. Mai 1900 in Neustadt geboren. Er war aktiver Gewerkschafter und Naturfreund und von Beruf Maurer. Genauso wie seine Schwester Emilie Karl, geborene Reichert, und seine beiden Brüder Eugen und Arthur war er Mitglied in der KPD. Am 10. März 1933 wurden Hans Reichert und seine Brüder in „Schutzhaft“ genommen. Hans war zunächst bis zum 15. März 1933 in Neustadt im Amtsgerichtsgefängnis, dann vier Wochen im frühen Konzentrationslager und zuletzt bis zum 26. April im Gefängnis in Edenkoben. Zusammen mit seiner Schwester und seinen Brüdern arbeitete er in einer kleinen kommunistischen Widerstandsgruppe in Neustadt, der auch das Ehepaar Käthe und Ludwig Brunner, Fritz Ciriaci, Johannes Niklas, Hans Schreiber und Willi Wessel zugerechnet werden können. Nach 1945 war Hans Reichert aktiv in der Gewerkschaftsbewegung, als Naturfreund und KPD-Mitglied. Er starb am 29. Mai 1954 in Neustadt.

Quellen

Interne Dokumente der Naturfreunde Neustadt.

Käthe Brunner, Interview 1985, durchgeführt von Karl Fücks (zugänglich über Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt).

Gefangenenbuch B Amtsgerichtsgefängnis Neustadt, Landesarchiv Speyer (LASp) J89 1.

Gefangenenbuch B Amtsgerichtsgefängnis Edenkoben, LASp J15 1512.

Literatur

Gerhard Wunder, Die Sozialdemokratie in Neustadt an der Weinstraße seit 1832. Neustadt a. d. W. 1985. Chronologisch und ereignisbezogen angelegte Monographie, die in instruktiver Weise auch die NS-Zeit behandelt, freilich teilweise als veraltet angesehen werden muss.

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